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Stadtteil Beierfeld

Beierfeld entstand um 1208 mit dem Bau einer Wallfahrtskirche. Die Peter-Pauls-Kirche ist eine der ältesten Kirchen des Erzgebirges. Sie besitzt kunstvolle Grabplatten, einen frühbäuerlichen Altar, die einzige erhaltene Orgel von Donati, bürgerliche Logen und wertvolle Epitaphen. Seit 1994 wird die Restaurierung dieser Kirche vorangetrieben. Der Kulturhistorische Förderverein Beierfeld e.V. erhält sie als Denkmal und nutzt sie für Konzerte und Ausstellungen. Neben der Peter-Pauls-Kirche sind die Beierfelder Heimatberge im Schnitzerheim an der Pestalozzistraße und das in Sachsen einmalige Rot-Kreuz-Museum besonders sehenswert.

Im Jahr 1650 kommt Beierfeld unter die Herrschaft der Besitzer des Gutes Sachsenfeld. In dieser Zeit beginnt mit dem sich entwickelnden Bergbau der Wandel vom reinen Bauerndorf zur industriell geprägten Gemeinde. Die aufkommende Löffelmacherei im 17. und 18. Jahrhundert sowie die Blechwarenindustrie im 19. Jahrhundert wurden zu den bestimmenden Industriezweigen im Ort. Aus der anfänglich handwerklichen Produktion von Haus- und Küchengeräten entwickelte sich ab Beginn des 20. Jahrhundert die fabrikmäßige Herstellung in Großbetrieben. Die Blechwarenerzeugnisse, allem voran die Sturmlaternen, begründeten Beierfelds Weltruf.

Stadtteil Grünhain

Grünhain wurde durch die günstige Lage an der Salzstraße der Ort für den Zisterzienserorden, um 1230 anstelle der kleinen Burg in Grünhain ein Kloster zu errichten. Dazu schenkte Burggraf Meinhardt II. dem Kloster Grünhain im Jahre 1233 10 Dörfer, darunter Beierfeld. Die Lebenshaltung der Mönche beeinflusste die gesamte Region positiv. Grünhain erhielt 1267 das Stadtrecht und danach auch Markt-, Brau- und Bergrechte. Durch Schenkungen, Abgaben und Frondienste baute das Kloster seinen Besitz kontinuierlich aus; es verfügte über Liegenschaften bis hin ins Böhmische hinein. Mit 56 Dörfern und 3 Städten stellte es die größte politische und wirtschaftliche Macht im Erzgebirge des 15. Jahrhunderts dar. Niedergang und Zerstörung, in dessen Folge auch die Stadt ein wechselvolles Dasein fristete, waren bedingt durch Reformationen, Bauernkrieg, Dreißigjähriger Krieg, Seuchen, Brände und Hungernöte. Im Jahr 1536 wurde das Kloster Grünhain im Zuge der Reformation aufgelöst.

Danach wurde das Amt Grünhain gegründet, dass bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Bestand hatte. Das ehemalige Amtshaus, das Klostergelände, die original erhaltene 1,4 km lange Klostermauer, der sogenannte Langschuppen (Kornhaus des Klosters), der Fuchsturm und das sanierte ehemalige Torhaus sind heute noch zu besichtigen. Die St.-Nicolai-Kirche ist Ausdruck einer stolzen Bürgerschaft in der ehemaligen Amtsstadt Grünhain. Am höchsten Punkt in der Gemarkung der Stadt, auf dem Spiegelwald, wurde 1999 der "König-Albert-Turm" neu errichtet. Von hier aus kann man bei guter Sicht einen einzigartigen Rundblick über das Erzgebirge genießen. Der Aussichtsturm ist mit einem behindertengerechten Aufzug ausgestattet und ermöglicht damit jedem eine bequeme Besteigung des Turms.

Stadtteil Waschleithe

In Waschleithe, im Landschaftsschutzgebiet Oswaldtal, entstand während der Zeit des großen "Bergkgeschrey" um 1500 eine Erzwäsche. Sie gab der 1591 der jetzigen Siedlung den Namen. Überregionale Bekanntheit erlangte der heutige Stadtteil durch ein geschichtsträchtiges Ereignis. In der Nacht vom 7./8. Juli 1455 wollte der Ritter Kunz von Kauffungen mit der Entführung der Prinzen Ernst und Albrecht aus dem Altenburger Schloss die Bezahlung von Kriegsdiensten erzwingen, welche der Landesherr Kurfürst Friedrich II. verweigerte. Durch den Köhler Schmidt wurde der Entführer in Waschleithe gestellt und Prinz Albrecht befreit. Zum Andenken an den späteren Herzog Albrecht von Sachsen ist 1822 ein Obelisk am Fürstenberg errichtet worden. In unmittelbarer Nähe erbaute man 1838/39 ein Blockhaus in Form einer Köhlerhütte; heute eine gern und viel besuchte Einkehrstätte. Nur wenige Meter von der Köhlerhütte Fürstenbrunn entfernt, befindet sich am Fürstenberg das älteste Schaubergwerk Sachsens. Das stillgelegte Erz- und Marmorbergwerk aus dem 18. Jahrhundert ist heute ein Geheimtipp für stimmungsvolle Konzerte, Berghochzeiten und Mettenschichten.

Ein beliebtes Waschleither Touristenziel ist auch die Schauanlage "Heimatecke" am Seifenbach. Während der Sommermonate werden dort in einer Miniaturlandschaft Modelle von bekannten erzgebirgischen Bauwerken gezeigt. Erlebnisse anderer Art bietet der Natur- und Wildpark. 1971 eröffnet, sind im parkähnlichen Gelände vorwiegend einheimische Tierarten zu beobachten. Seit 2007 ist der Natur- und Wildpark mit einer modernen Multimediaeinrichtung ausgestattet und im Internet live zu erleben.